Dies ist ein subjektiver Beitrag aus eigener Erfahrung und soll als Beispiel dienen. Dieser Beitrag dient weder als Steuerberatung noch als rechtlich belastbare Zusage, dass alles korrekt ist. Es wird KEINERLEI HAFTUNG ÜBERNOMMEN!

Es gibt viele Gründe für eine Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim, aber ohne Speicherlösung für den Strom verschenkt man viel Geld. Die Photovoltaikanlage erzeugt tagsüber Strom, der dann auch gleich verbraucht werden sollte, leider passt das wenig zu unserem Alltag. An Werktagen sind wir arbeiten, Kinder sind in der Schule, wer soll da den Strom verbrauchen?

Strom einspeisen? Wer heute eine Photovoltaikanlage auf sein Dach setzt bekommt für jede eingespeiste Kilowattstunde weniger als die Hälfte dessen, was er bei sienem Stromanbieter am Abend für die Kilowattstunde zahlt. Es gab mal eine Zeit, da war eine eingespeiste Kilowattstunde noch richtig was wert! Wer 42 Cent/KWh an Einspeisegebühr bekommt, für den lohnt sich kein Stromspeicher, aber bei 12 Cent/KWh wird es interessanter.

Vorab gesagt: Wer Interesse hat, darf sich bei mir melden. Ich berate gerne, kostenlos, in meiner Freizeit. Bitte hinterlassen Sie auf unserem AB Ihren Namen, Ihre Rufnummer sowie gerne auch Ihre eMailadresse. Oder schreiben Sie mir eine eMail mit Ihren Kontakdaten.

 

Wir haben seit 2016 eine Photovoltaikanlage mit 8,55 KWp (Kilowatt Peak = Spitzenwert) und einen Stromspeicher von sonnen GmbH (Wildpoltsried bei Kempten) mit 10 KWh. Damit versorgen wir unser Haus mit Strom und brauchen deutlich weniger Strom beziehen. Mit den richtigen Geräten kann man seinen Strom effizient nutzen, Geld sparen und die Umwelt entlasten.

Wer sich im Thema schon auskennt, findet unsere Anlage etwas überdimensioniert. Ja, korrekt, aber wir haben eine "veraltete" Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Lüftungsanlage, die rein über Strom läuft und uns im Winter die Kilowatt nur so um die Ohren haut. Unser Stromverbrauch pro Jahr lag bei 15.000 KWh, daher die üppige Dimension von Photovoltaikanlage und Stromspeicher. Unser Stromanbieter hatte bestimmt dicke Tränen in den Augen, als wir gekündigt haben. Die monatlichen Abschlagszahlungen, als die Kinder noch im Haus waren, lagen bei 314 €, durch Auszug der Kinder und Umstellung auf LED-Lampen etc. kamen wir bis auf 283 € pro Monat runter. Die Stromrechnung lag also pro Jahr zwischen 3768 € und 3396 €. Und das trotz einem günstigeren Wärmepumpentarif, das sind horrende Kosten.

Jetzt ist unser Stromverbrauch vom Anbieter des Stromspeichers her gesponsert. Die Firma sonnen bietet den Nutzern der sonnenBatterie eine sonnenFlat an. Man muss nur Mitglied in der sonnenCommunity (mtl. 19,99€) sein, eine sonnenBatterie sein Eigen nennen und bereit sein, diese in minimalem Umfang der Community zur Verfügung zu stellen. Letzteres wird aber bisher noch nicht in allen Regionen eingesetzt, unsere sonnenBatterie gehört (momentan) noch uns alleine.

Im letzten Abrechnugszeitraum haben wir wegen unserer tollen Stromfresserheizung und dank der Eigennutzung von Sonnenenergie 10.116 KWh gebraucht, also nochmals deutlich gespart. Weniger als erwartet? Nein, denn die Heizung braucht man vornehmlich im Winter und da scheint die Sonne weniger kräftig, kürzer und füllt den Stromspeicher nicht täglich voll. Fazit: realistisch bleiben!

Und so sieht es 2018 bei uns bzgl. Stromkosten aus:

  Ausgaben Einnahmen

sonnenCommunity (12x 19,99€)

239,88 €  

Einspeisevergütung NetzeBW (12x 52,94 € netto)

  635,28 €

sonnenFlat (5.500 KWh gratis)

0,00 €  
weitere 2000 KWh für 23 Cent

460,00 €

 
Alle weiteren KWh (2616) für 26 Cent

680,16 €

 
SUMME 1380,04 € 635,28 €

Somit bleibt uns eine Stromrechnung von 744,76 €, das sind im Vergleich zu dem Spitzenwert von 3768 € mal grob 3000 € weniger.

Dies ist aber auch nur eine grobe Berechnung, quasi eine Milchmädchenrechnung, weil:

  • Photovoltaikanlage und Stromspeicher haben uns grob 25.000 € netto gekostet. Diese Kosten dürfen aber linear für 20 Jahre abgeschrieben werden, d.h. jedes Jahr 5% der Anlagenkosten bei der Steuer ansetzen. Somit startet die Einnahme-Überschuss-Rechnung die nächsten 20 Jahre mit -1250,00 €.
  • Die 25.000 € liegen nicht auf der Bank und geben keine Zinsen. Aber auf der Bank bekommt man heute kein Geld mehr für 25.000 €, da muss man ja eher noch Geld bringen.
  • Wenn man es richtig macht, bringt die Photovoltaikanlage mit Stromspeicher eine gute Rendite, siehe Stiftung Warentest [externer Link] Solar­anlage: Mit und ohne Batteriespeicher – so lohnt die Investition (17.09.2018)
  • Für jede selbstgenutzte KWh muss die Umsatzsteuer an das Finanzamt entrichtet werden. Basis ist die Einspeisevergütung, bei uns also 12,3 Cent/KWh.
  • Initial braucht man eine Gewerbeanmeldung, die je nach Kommune zwischen 10 und 20 € kostet.

Allein mit dem Thema Steuer & Finanzamt kann man Bände füllen. Wichtig: Nicht die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen, sondern umsatzsteuerpflichtig bleiben. Dann bekommt man die bezahlte Mehrwertsteuer (Vorsteuer) von der Investition (bei uns immerhin ca. 4800 €) und von jedem zum Betrieb der Anlage gekauften Investitionsgut (z.B. längere Leiter, langer Schneeräumer für Photovoltaikanlage) wieder raus. Dafür muss man die Umsatzsteuer von 19% auf den selbstgenutzten Strom zahlen, sowie die Umsatzsteuer aus der Einspeisevergütung abführen.

Aber es lohnt sich!